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20
Jan

Die China-Story: Teil 2

Dreieinhalb Tage verbrachten wir in Dalian (Ankunft am 24. mittags, Abflug am 27. nachmittags) und durch ein von hinten bis vorne vollgestopftes Programm schienen sich die Erlebnisse wie ein wirrer Film vor unseren Augen abzuspielen. Nach der Ankunft im Hotel wurde uns gerade mal eine Stunde Gnadenfrist gewährt, bevor es zur ersten unserer vielen Mahlzeiten ging. Im Restaurantgeschoß angekommen, wurden wir in einen privaten Raum geführt (wir haben im Übrigen jede Mahlzeit im Hotel in einem anderen privaten Raum zu uns genommen) und erlebten eine chinesische Spezialität, die uns noch öfter begegnen sollte: Der China-Service-Bienenschwarm. Wir wurden von gefühlt zehn Chinesinnen gleichzeitig bedient, die uns Gang nach Gang servierten bis einem schwindelig wurde. Wir hatten uns natürlich auf landestypische Kost zur Begrüßung eingestellt. Doch weit gefehlt: Anstelle von gedämpften Teigtaschen und gebratener Ente wurden uns unter anderem griechischer Salat, Steakstücke mit Pommes und, die Krönung, Spaghetti Bolognese serviert… WTF?! Wir haben uns nach zwei „westlichen“ Mahlzeiten getraut am nächsten Tag beim Frühstück die Bedienung zu fragen, ob wir nicht auch mal chinesisches Essen „probieren“ könnten.

Nachdem wir also nach allen Regeln der Kunst vollgestopft wurden, ging es hinunter in den Auftrittssaal. Dort waren um die 40 bestuhlte Dinnertische aufgestellt, wir würden also komplett vor sitzendendem/essendem Publikum spielen. Oha. Dann ging es nach vorne, um die Bühnentechnik zu inspizieren. Nur gab es die nicht. Wir waren zwar heilfroh, dass es von unserer Anforderungsliste wenigstens das Schlagzeug auf die Bühne geschafft hatte (laut unserem Herrn Drummer das schlimmste Kit, das er jemals spielen musste), aber Gitarrenamps, DI-Boxen etc.: Fehlanzeige. Es war uns zwar mit Händen und Füßen gerade so möglich zu vermitteln, dass zumindest Kabel für zwei Akustikgitarren, Bass und Akkordeon nötig sind. Nur den Gitarrenamp bekamen wir nie. Wir hatten also eine E-Gitarre sinnlos 8000 km weit nach China verschifft. Nun ja, wenigstens bekamen wir eine Video-Lichtshow mit riesigem LED-Hintergrund.

Einen etwas nervenaufreibenden Bühnenaufbau später war es also bereits kurz vor der Auftrittszeit. Wir wurden darüber informiert, dass sich die Zeiten uns Liederanzahlen, die wir zu spielen hatten, stark geändert hatten und wir so, anstelle von 3 Stunden, nur insgesamt 12 Lieder spielen mussten. Ohne E-Gitarre vielleicht auch besser so. Weiterhin änderten sich die geplanten Auftrittszeiten quasi kontinuierlich, im Endeffekt saßen wir abrufbereit hinter der Bühne bis wir die Daumen hoch bekamen.

Das Abendprogramm war eine insgesamt vierstündige Gala (am zweiten Auftrittstag auf drei Stunden gekürzt) mit arabisch-anmutenden Tänzern, die neben „Volkstänzen“ auch eine Gagnam-Style-Choreografie draufhatten, einem Michael Jackson-Double, einem singenden Feuerspucker und einem ebenfalls singenden Transvestiten in Pailletten-Glitzerkleid. Standard also. Nebenbei wurden an beiden Abenden jeweils drei Zappler dazu genötigt mit dem Moderator auf der Bühne ein Bier um die Wette zu stürzen (man bedenke, dass wir darüber informiert wurden, dass am zweiten Abend geladene Parteigäste anwesend waren…). Nun gut. Das Publikum zeigte sich bei unseren Auftritten an beiden Abenden zunächst äußerst reserviert, gegen Ende hin (mit deutlich sichtbar ansteigendem Pegel) etwas aufgeschlossener. Insbesondere nachdem wir von englischen Ansagen auf ein paar aufgeschnappte chinesische Sprachfetzen umgestiegen waren (Hallo! Wie geht es euch? Klatschen! Prost!). An dieser Stelle ließ man sich dann auch nicht von gebratenem Steinbock irritieren, der mitsamt Kopf und Hörnern auf einer Platte an den Tischen vorbei geschoben wurde.

So verbrachten wir also unser Weihnachten. Im Anschluß an das zweite Konzert fand zwar gemeinsam mit den Organisatoren und der Tanztruppe ein rauschendes Fest zur Feier der geglückten Auftritte statt, allerdings feierten unsere chinesischen Freunde eher nach dem Motto „kurz aber heftig“ und zogen sich um Mitternacht allesamt betrunken zurück. Da wir uns genötigt sahen, die abgeschlossene Pflicht gebührend zu feiern, gingen wir auf eigene Faust das Dalianer Nachtleben erkunden und fanden tatsächlich so etwas wie einen Club und auch eine Karaoke-Bar in denen wir schöne Stunden verbrachten.

Das mit der getanen Pflicht sollte sich jedoch relativieren. Am folgenden Sightseeing-Tag wurden wir darüber informiert, dass es doch sehr schön wäre, wenn wir im Rahmen einer Einweihungsfeierlichkeit der örtlichen Musikschule noch einmal drei Lieder spielen würden. Da wir zuvor in einem japanischen Restaurant sowohl vorzüglich bewirtet (Ausnahme: uns wurde Seegurke serviert. Ekelhaft!) als auch nach allen Regeln der Kunst abgefüllt wurden (Stichwort für Chinakenner: Ganbei!) sagten wir für zwei Lieder zu. Der dritte Dalian Tag ging mit weiteren Restaurant-Köstlichkeiten (diesmal koreanisch) und einem zweiten Karaoke-Abend (diesmal jedoch offizieller mit unserem Gönner Mr. Wang) zu Ende.

Am Abreisetag stand also nochmal Musik an. Das seltsamste dabei war jedoch noch nicht einmal der Auftritt im Konzertsaal (aufgrund nochmals ahnungsloser Techniker diesmal komplett unverstärkt) sondern die Zeremonie vor den Türen der Musikschule. Wir wurden von sicherlich über einhundert Schülerinnen und Schülern mit Klatschpappenapplaus und wehenden Fahnen begrüßt, als wir von unserem Bus aus Richtung Musikschule spazierten. Und dort haben wir dann in der Kälte gewartet, während verschiedenste Chinesen auf Chinesisch verschiedenste Lobeshymnen auf die Musikschule von sich gaben (vermuten wir zumindest, wir haben ja nichts verstanden).

Viel mehr ist dann aber auch nicht passiert. Nach unserem Auftritt wurden wir noch schnell für einen Happen in die Schulkantine verfrachtet und schon ging es im Bus (mit Umweg über eine Aussichtsstelle) zum Flughafen und ab nach Peking. Doch dazu bald mehr…

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